Sommersonnenwende

Die Magie der Sommersonnenwende – Wenn das Licht seinen Höhepunkt feiert
Einmal im Jahr erreicht das Licht seinen höchsten Punkt: Die Sommersonnenwende markiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Es ist ein Moment voller Zauber, Symbolik und uralter Rituale – ein Fest des Lebens, der Natur und der inneren Kraft.

Was ist die Sommersonnenwende?
Die Sommersonnenwende fällt meist auf den 20. oder 21. Juni – jenen Tag, an dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht. In unseren Breiten bedeutet das: der längste Tag, das meiste Sonnenlicht, der Beginn des astronomischen Sommers. Seit Jahrtausenden wird dieses Ereignis von Kulturen weltweit gefeiert – von den Steinkreisen in Stonehenge bis zu den Feuerfesten in Skandinavien.


Licht als Symbol des Lebens
In der Mythologie vieler Völker ist die Sonne ein göttliches Wesen – ein Symbol für Kraft, Wachstum, Fruchtbarkeit und Klarheit. Die Sommersonnwende ist der Moment, in dem dieses Licht seinen Zenit erreicht. Es ist, als ob die Welt für einen Wimpernschlag stillsteht, sich ganz dem Glanz der Sonne hingibt – bevor die Tage langsam wieder kürzer werden.


Rituale und Bräuche
Die Traditionen rund um die Sommersonnenwende sind vielfältig:


Sonnenwendfeuer: In vielen Ländern werden große Feuer entzündet, die Reinigung, Schutz und neue Kraft bringen sollen.


Tanz und Musik: Gemeinschaft, Rhythmus und Lebensfreude stehen im Mittelpunkt – oft wird bis zum Morgengrauen getanzt.


Kräutersammeln: Der Sage nach haben in dieser Nacht gesammelte Pflanzen besonders starke Heilkräfte.


Wünsche ans Universum: Viele Menschen nutzen diesen Moment, um innezuhalten, Visionen zu formulieren und neue Absichten zu setzen.


Eine Einladung zur Achtsamkeit
Die Sommersonnenwende ist mehr als ein kalendarisches Ereignis – sie ist eine Einladung, uns selbst wieder mit dem Rhythmus der Natur zu verbinden. Es ist eine Zeit des Innehaltens und der Dankbarkeit. Was hat in diesem Jahr bereits geblüht? Was darf noch reifen? Und was wollen wir bewusst loslassen, damit Neues entstehen kann?

Magische Ideen zum Feiern

Wenn du die Sommersonnenwende selbst zelebrieren möchtest, brauchst du nicht viel – nur ein bisschen Zeit, Natur und Offenheit:
Mach ein kleines Sonnenritual im Freien – vielleicht mit einer Kerze, einem Wunsch oder einem Lied.
Schreibe auf, wofür du in diesem Licht dankbar bist.
Feiere mit Freunden ein Picknick im Sonnenuntergang oder ein gemeinsames Feuer im Garten.
Beobachte den Sonnenaufgang und nimm dir vor, in diesem Licht etwas Neues zu beginnen.

Die Sommersonnenwende ist ein leuchtender Wendepunkt – ein Geschenk des Himmels, das uns jedes Jahr daran erinnert, wie kraftvoll Licht, Wärme und Leben sind. Sie lädt uns ein, das Jetzt zu feiern, tief durchzuatmen und voller Zuversicht in die zweite Jahreshälfte zu blicken.
In diesem Sinne: Frohe Sommersonnenwende – möge dein inneres Licht hell leuchten!

In der keltischen Tradition...

… hatte die Sommersonnenwende – auch wenn sie nicht zu den „offiziellen“ vier Hauptfesten des keltischen Jahres gehörte – eine tiefe spirituelle Bedeutung. Die Kelten lebten eng im Rhythmus der Natur und beobachteten den Lauf der Sonne und der Jahreszeiten sehr genau. Die Sommersonnenwende war für sie ein heiliger Wendepunkt, der auf vielfältige Weise gewürdigt wurde.

Bedeutung der Sommersonnenwende bei den Kelten


Höhepunkt des Lichts
Die Sommersonnenwende symbolisierte den Sieg der Sonne über die Dunkelheit – aber auch den Beginn ihres Rückzugs. Die Kelten erkannten, dass nach dem längsten Tag das Licht langsam wieder abnahm. Dieser Moment stand also für Fülle, aber auch für Wandel – eine Balance zwischen Wachstum und Vergänglichkeit.


Torzeit – Schwelle zwischen den Welten
Wie viele Übergangszeiten im keltischen Jahreskreis galt auch die Sommersonnwende als eine magische Schwelle: Die Schleier zwischen den Welten waren dünner, die Verbindung zur Anderswelt – der Welt der Feen, Ahnen und Naturgeister – war besonders stark. Orakel, Visionen und Rituale hatten in dieser Zeit besondere Kraft.


Feuer und Fruchtbarkeit
Große Sonnwendfeuer wurden entzündet, um die Kraft der Sonne auf die Felder und das Vieh zu übertragen. Man sprang über die Feuer, um sich zu reinigen und zu schützen. Paare, die über das Feuer sprangen, hofften auf Fruchtbarkeit und Glück. Feuer galt generell als Symbol für Wandlung und Lebenskraft.


Eichen und Mistel – heilige Pflanzen
Die Eiche war der Sonnenbaum schlechthin – stark, langlebig, verbunden mit dem keltischen Göttervater Dagda. Auch die Mistel, besonders wenn sie auf Eichen wuchs, war zur Sonnenwende ein mächtiges Zauberkraut. Druiden sollen sie in feierlichen Ritualen mit goldenen Sicheln geerntet haben.


Symbolik des Kreises
Der Sonnenlauf war für die Kelten kein linearer Verlauf, sondern ein heiliger Kreis. Die Sommersonnenwende stand im oberen Punkt dieses Kreises – wie die Mittagssonne am höchsten Punkt des Himmels. Es war ein Moment des Gleichgewichts zwischen Himmel und Erde.

Ein spirituelles Fest – nicht nur für die Vergangenheit
Obwohl die genauen keltischen Rituale zur Sommersonnenwende heute nur in Fragmenten überliefert sind, lebt der Geist dieses Festes in vielen modernen heidnischen und neopaganen Traditionen weiter – etwa im Wicca, im Druidentum oder bei Naturspiritualisten. Dort wird die Sommersonnenwende oft als „Litha“ gefeiert – ein Name, der aus angelsächsischen Quellen stammt und heute als festlicher Begriff für die Sonnenwende steht.

Für die Kelten war die Sommersonnenwende ein heiliger Augenblick im Rad des Jahres – ein Fest des Lichts, der Fruchtbarkeit, der geistigen Klarheit und der Verbindung mit der Anderswelt. Sie feierten die volle Kraft der Sonne, aber auch die Weisheit, dass jede Fülle ihren Schatten wirft – und dass Wandel ein natürlicher Teil des Lebens ist.

Hier ist ein einfaches, stimmungsvolles Wunschritual zur Sommersonnenwende, das du allein oder mit anderen durchführen kannst – draußen in der Natur oder an einem besonderen Ort, der für dich heilig ist:

Wunschritual zur Sommersonnenwende: "Im Licht geboren"

Was du brauchst:
– Eine kleine Kerze oder Teelicht (idealerweise gold, gelb oder weiß)
– Einen Zettel und Stift
– Etwas Naturverbundenes als Symbol (z. B. ein Sonnenstein, eine Blume, ein Blatt)
– Eine feuerfeste Schale oder ein sicheres Feuer (optional, für das Verbrennen des Wunsches)


So geht’s:
1. Bereite deinen Ort vor
Suche dir einen ruhigen Ort draußen oder öffne ein Fenster, durch das du den Himmel sehen kannst. Wenn möglich, mache das Ritual bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang oder zur „goldenen Stunde“ – dem magischen Licht der Sommersonne.


2. Komme zur Ruhe
Atme tief ein und aus. Spüre den Boden unter dir. Verbinde dich bewusst mit der Sonne und ihrer Energie. Stell dir vor, wie das Sonnenlicht dich durchströmt – warm, klärend, kraftvoll.


3. Formuliere deinen Wunsch
Schreibe einen Herzenswunsch auf deinen Zettel. Nicht aus Mangel heraus („Ich will nicht mehr …“), sondern aus Fülle und Vertrauen:
✨ „Ich lade mehr Leichtigkeit in mein Leben ein.“
✨ „Ich wünsche mir Mut, um meinen Herzensweg zu gehen.“
✨ „Möge meine Kreativität wie die Sommersonne strahlen.“


4. Zünde die Kerze an
Mit dem Anzünden bringst du Licht zu deinem Wunsch. Halte den Zettel in den Händen, lies deinen Wunsch laut oder leise, und stell dir vor, wie er sich im Licht der Sonne entfaltet. Fühle, als wäre er schon Realität.


5. Lass den Wunsch los
Du kannst den Wunsch verbrennen (vorsichtig, mit Achtsamkeit!), in einen Fluss geben, unter einen besonderen Stein legen oder vergraben – wie du magst. Der Akt des Loslassens gibt dem Universum Raum zu wirken.


6. Schließe mit Dankbarkeit
Bedanke dich bei der Sonne, bei der Natur, bei dir selbst. Vielleicht magst du etwas zurückgeben – ein Lied, ein Blütenblatt, einen liebevollen Gedanken.

Tipp:
Wenn du das Ritual wiederholen möchtest, z. B. in der nächsten Jahreszeit oder zur Wintersonnenwende, kannst du schauen, was aus deinem Wunsch geworden ist – und was neu wachsen darf.

Möge dein Wunsch mit dem Licht wachsen.

Sommersonnensegen

Möge das Licht, das heute leuchtet,
dich wärmen, nähren und begleiten.
Möge dein Wunsch mit Sonnenkraft
ins Leben sprießen, still und sacht.
Was in dir ruht, darf jetzt erwachen,
Mut zum Blühen, Herz zum Lachen.
Möge Freude deine Wege lenken,
und das Leben dir Gutes schenken.

Segen der Sonnenkraft


Kind des Lichts, vom Morgen geboren,
möge die goldene Flamme dich führen.
Wie Eichen wurzeln, fest und weit,
so sei dein Herz in dieser Zeit.
Möge Aine*, die lichte Maid,
deinen Wunsch ins Leben weben,
und Brigid’s Glanz mit heilger Hand,
dich segnen in der Zeiten Band.
Flamm sei dein Mut, still sei dein Blick,
doch wahr sei der Pfad, den du wählst zurück.
Mit Sonne im Rücken und Wind in der Brust,
geh leuchtend den Weg, der dich rufen muss.

 

Aine (ausgesprochen Anja) war in der irischen Mythologie eine Göttin der Sonne, Liebe und Fruchtbarkeit – oft mit der Sommersonnwende in Verbindung gebracht.

„Im Herzen des Lichts“

  • ein Sommersonnwend-Ritualtext zum Vorlesen


Heute steht die Sonne hoch,
am höchsten Bogen ihres Pfades.
Heute tanzt das Licht
auf Blättern, Haut und Herz.
Dies ist die Stunde der Fülle.
Die Zeit des Reifens, der Klarheit,
des goldenen Atems des Lebens.
O du große Sonne,
du Feuer im Himmelsrad,
wir grüßen dich mit offenen Händen
und brennendem Geist.
Du schenkst Wärme, Leben, Licht –
und erinnerst uns: Alles kehrt heim.
In dieser Stunde stehen wir still,
am Scheitelpunkt des Jahresrades.
Wir schauen zurück – auf das,
was gewachsen ist in uns.
Wir schauen voraus –
auf das, was noch geboren werden will.
Große Göttin,
du wanderst nun vom Licht zur Reife,
von der Braut zur Mutter, zur Alten.
Du trägst die Kraft des Sommers in dir
und flüsterst uns:
Lasst blühen, was blühen will.
Cernunnos, Herr des Waldes,
du gehst nun mit den Tieren tiefer,
wirst zum Hüter des Verborgenen.
Doch heute noch tanzt du im Wind,
wild und kraftvoll,
ein Bruder dem Sonnenfeuer.
Jetzt ist die Zeit des Segens.
Jetzt ist der Augenblick,
um zu danken, zu träumen, zu weihen.
Möge das Licht, das heute scheint,
uns nähren durch alle Dunkelheit,
die noch kommen mag.
Sprich nun deinen Wunsch –
oder halte ihn still in deinem Herzen.
Atme ihn ein mit der goldenen Luft.
Lass ihn steigen mit dem Licht,
hinaus in das weite Werden.
So sei es.
So soll es sein.
Das Rad dreht sich weiter.
Und wir gehen mit.

Der keltische Jahreskreis ist ein faszinierendes spirituelles Modell des natürlichen Kreislaufs von Werden, Wachsen, Vergehen und Erneuerung. Er basiert auf acht Festen, die den Lauf der Sonne und die Rhythmen der Erde spiegeln. Im Zentrum stehen oft archetypische Gestalten wie die Große Göttin (als Wandelwesen der Natur) und der gehörnte Gott, oft mit Cernunnos assoziiert – ein Symbol für Wildheit, Fruchtbarkeit und zyklisches Leben.

Der keltische Jahreskreis im Überblick
Der Jahreskreis besteht aus acht Festen: vier Sonnenfeste (Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen) und vier Mond- bzw. Kreuzviertelfeste, die meist landwirtschaftliche oder spirituelle Übergänge markieren.

Imbolc – 1./2. Februar
Lichtfest der Reinigung und Hoffnung
Die Göttin erscheint als junges Lichtmädchen oder als Brigid – Hüterin des Feuers, der Poesie und Heilkunst.
Der gehörnte Gott ruht noch, in der Unterwelt oder als schlafendes Samenwesen.
Symbolisch: Wiederkehr des Lichts – Vorbereitung auf neues Leben.

Ostara (Frühlingstagundnachtgleiche) – um den 21. März
Gleichgewicht von Tag und Nacht, Neubeginn
Die Göttin ist die jungfräuliche Frühlingsbraut, die Welt erblüht.
Der Gott kehrt zurück als grüner Jüngling – kraftvoll, wachsend, verspielt.
Symbolik: Neuanfang, Balance, Fruchtbarkeit.

Beltane – 30. April / 1. Mai
Feuerfest der Liebe und Fruchtbarkeit
Die Göttin in voller Blüte, bereit sich zu verbinden.
Der Gott ist der Liebhaber, kraftvoll und wild – in vielen Traditionen tritt hier Cernunnos ins Licht.
Ihr heiliger Bund nährt das Land.
Symbolik: ekstatische Vereinigung, Lebenskraft, Schöpfung.

☀️Litha (Sommersonnwende) – um den 21. Juni
Höhepunkt des Lichts, Wendepunkt
Die Göttin ist die Himmelskönigin, strahlend in ihrer Macht.
Der Gott (z. B. als Sonnengott Lugh oder Cernunnos in seiner vitalsten Form) steht in voller Stärke.
Doch mit dem höchsten Licht beginnt auch der Abschied – der Gott wird bald geopfert, damit das Leben weitergeht.
Symbolik: Dankbarkeit, Bewusstsein für Wandel, Segnung der Fülle.

Lughnasadh (Lammas) – 1. August
Erstes Erntefest, Opfer und Fülle
Die Göttin wird zur Mutter der Fruchtbarkeit, tragend und nährend.
Der Gott (Lugh oder Cernunnos) opfert sich symbolisch, um das Getreide wachsen zu lassen – Stirb und Werde.
Symbolik: Dank für das, was wächst – aber auch erste Loslösung und Ahnenkraft.

Mabon (Herbsttagundnachtgleiche) – um den 21. September
Erntedank, Balance und Rückkehr
Die Göttin wird zur weisen Alten, zur Kräutersammlerin.
Der Gott zieht sich zurück, als Hüter der Anderswelt.
Symbolik: Innenschau, Gleichgewicht von Licht und Schatten.

Samhain – 31. Oktober / 1. November
Neujahr der Kelten, Zeit der Ahnen
Die Göttin ist die alte Todesmutter, Führerin durch das Dunkel.
Der gehörnte Gott stirbt (symbolisch) und wandert in die Unterwelt – als Cernunnos wacht er nun als Seelenhüter zwischen den Welten.
Symbolik: Tod, Transformation, Wiedergeburt beginnt im Verborgenen.

❄️Yule (Wintersonnwende) – um den 21. Dezember
Wiedergeburt des Lichts
Die Göttin gebiert das neue Licht, das Sonnenkind – den jungen Gott, der in Imbolc wieder erwachen wird.
Symbolik: Hoffnung, Erneuerung, kosmischer Neubeginn.

Cernunnos – Der Gehörnte Gott im Jahreslauf
Cernunnos steht für die wilde, ungezähmte Natur, Fruchtbarkeit, Tiergeister und das Leben jenseits der menschlichen Ordnung.
Im Frühjahr erscheint er als junger, wilder Gott (z. B. beim „Green Man“).
Im Sommer ist er der kräftige Gefährte der Göttin.
Im Herbst stirbt er symbolisch und wird im Winter zum Herrn der Anderswelt – oft in Verbindung mit Jagdmythen oder dem „Wilden Heer“.
Er verkörpert das zyklische Wesen von Leben, Tod und Wiederkehr.

Die Göttin – Wandelnd durch die Jahreszeiten
Frühling: Mädchen / Jungfrau (neues Leben, Inspiration)
Sommer: Liebende / Mutter (Schöpfung, Blüte, Fruchtbarkeit)
Herbst: Weise / Erntende (Weisheit, Reife, Loslassen)
Winter: Alte / Todesgöttin (Transformation, Stille, Gebärmutter der Zeit)

Der keltische Jahreskreis ist kein starres Kalendersystem, sondern ein lebendiger, spiritueller Kompass. Er erinnert uns daran, dass alles Leben in Zyklen verläuft: Geboren, gewachsen, gereift, vergangen – und wiedergeboren.
Durch das bewusste Feiern dieser acht Übergänge ehren wir nicht nur die Natur – sondern auch die Jahreszeiten unserer eigenen Seele.

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