Fichtenwipfel

Da werden Kindheitserinnerungen wach…

Wenn ich als Kind ein Hüsterchen hatte, dann holte mein Papa – ein richtiger Waldschrat, Kräutermann, Naturbursche – den guten Fichtenhonig hervor. Im Frühling, wenn die Fichten ihre jungen, hellgrünen Triebspitzen zeigten, stand er oft tagelang in der Küche und rührte unseren Vorrat an „Fichtenhonig“.

Nein, es ist kein richtiger Honig im Sinne von Bienenhonig, wir nannten es aber im Volksmund so, wegen der honigartigen Konsistenz. Und es war unser wichtigstes Hustenmittel für Groß und Klein 🙂

Als ich vor einigen Jahren die Heilkraft der Kräuter wieder entdeckte und neu erforschte, stieß ich wieder auf dieses alte Rezept, das ich heute an euch weitergeben möchte.

Die Fichte: Ein Baum voller Heilkräfte und Mythen

Die Fichte (Picea abies) ist nicht nur ein weit verbreiteter Baum in unseren Wäldern, sondern auch ein Symbol für Heilung, Mythologie und energetische Kraft. Ihre majestätische Erscheinung und der charakteristische Duft ihrer Nadeln machen sie zu einem besonderen Bestandteil der Natur.

Heilwirkung der Fichte

Die Fichte hat in der traditionellen Heilkunde einen hohen Stellenwert. Ihre Nadeln sind reich an ätherischen Ölen, die entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften besitzen. Aus den Nadeln wird oft ein Tee zubereitet, der bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen Linderung verschaffen kann. Auch die Rinde und das Harz finden Verwendung in der Naturheilkunde, beispielsweise zur Wundheilung und zur Stärkung des Immunsystems. Die beruhigende Wirkung des Fichtenwaldes auf Körper und Geist ist ebenfalls nicht zu unterschätzen; Spaziergänge zwischen den hohen Bäumen fördern die Entspannung und das allgemeine Wohlbefinden.

Mythologische Bedeutung

In vielen Kulturen hat die Fichte eine tief verwurzelte mythologische Bedeutung. In der nordischen Mythologie galt sie als heiliger Baum, der mit Fruchtbarkeit und Leben assoziiert wurde. Die Fichte wurde oft in Ritualen verwendet, um böse Geister abzuwehren und Glück zu bringen. Auch in der christlichen Tradition symbolisiert die Fichte Hoffnung und ewiges Leben, was sich in der Verwendung von Fichtenbäumen zu Weihnachten widerspiegelt.

Energetische Wirkung

Energetisch betrachtet wird der Fichte eine reinigende und harmonisierende Wirkung zugeschrieben. Ihre Präsenz in der Natur soll negative Energien vertreiben und eine positive Atmosphäre schaffen. Viele Menschen berichten von einem Gefühl der Erneuerung und Klarheit, wenn sie sich in der Nähe von Fichten aufhalten. In der alternativen Heilkunde wird die Fichte auch in Form von ätherischen Ölen verwendet, um Räume energetisch zu reinigen und eine harmonische Umgebung zu schaffen.

Insgesamt ist die Fichte ein faszinierender Baum, der nicht nur durch seine Schönheit besticht, sondern auch durch seine vielfältigen heilenden und energetischen Eigenschaften sowie seine tief verwurzelte mythologische Bedeutung. Ein Spaziergang im Fichtenwald kann somit nicht nur eine Augenweide sein, sondern auch eine Quelle der Kraft und Inspiration.

Fichtenwipfelsirup:
Fichtenwipfelsirup wird aus den jungen Trieben der Fichte hergestellt und ist ein beliebtes Naturprodukt. Der Herstellungsprozess umfasst folgende Schritte:

1. Ernte der Fichtenwipfel: Die jungen, zarten Triebe der Fichte werden im Frühjahr geerntet, wenn sie noch weich und saftig sind.

2. Zubereitung: Die Wipfel werden gewaschen und in einen Topf gegeben. Oft werden sie mit Wasser aufgekocht, um die Aromen und Nährstoffe herauszulösen.

3. Zuckerzugabe: Nach dem Kochen wird Zucker hinzugefügt, um den Sirup zu süßen. Das Verhältnis von Wasser zu Zucker kann variieren, je nach gewünschter Süße und Konsistenz.

4. Kochen: Die Mischung wird dann weiter gekocht, bis sie eine sirupartige Konsistenz erreicht. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

5. Abfüllen: Der fertige Sirup wird in Flaschen abgefüllt und kann dann genossen werden, zum Beispiel als Süßungsmittel für Getränke oder Desserts.

Der „Honig“ funktioniert in der Herstellung genau so, wird nur länger gekocht, so dass er fester wird.

Immer wieder mal abkühlen lassen, um die fertige Konsistenz zu überprüfen, damit der Honig nicht zu fest wird. Denn im heißen Zustand ist er flüssig, wird jedoch beim Abkühlen fester.

Gesundheitliche Vorteile und Wirkungen:

1. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen: Fichtenwipfel enthalten eine hohe Konzentration an Vitamin C, Antioxidantien und Mineralstoffen, die das Immunsystem stärken und die allgemeine Gesundheit fördern.

2. Entzündungshemmend: Die Inhaltsstoffe des Fichtenwipfels haben entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Linderung von Erkältungen, Husten und anderen Atemwegserkrankungen helfen können.

3. Hustenlindernd: Fichtenwipfelsirup wird traditionell zur Linderung von Husten und zur Beruhigung der Atemwege eingesetzt. Er kann helfen, Schleim zu lösen und die Atemwege zu befreien.

4. Stärkung des Immunsystems: Durch die hohe Konzentration an Antioxidantien und Vitaminen kann der Sirup das Immunsystem unterstützen und die Abwehrkräfte des Körpers stärken.

5. Entgiftend: Fichtenwipfelsirup kann auch eine entgiftende Wirkung haben, indem er den Körper bei der Ausscheidung von Giftstoffen unterstützt.

Verwendungsmöglichkeiten:

– Als Süßungsmittel: Fichtenwipfelsirup kann als natürlicher Süßstoff in Tees, Limonaden oder anderen Getränken verwendet werden. Er verleiht ihnen eine angenehme, leicht harzige Note.

– In der Küche: Der Sirup eignet sich hervorragend als Zutat in Desserts, Joghurt, Müsli oder über Pfannkuchen und Waffeln.

– In der Naturheilkunde: Fichtenwipfelsirup kann pur eingenommen werden, um die Gesundheit der Atemwege zu unterstützen. Eine Teelöffelportion kann bei Husten oder Erkältungen hilfreich sein.

– In der Aromatherapie: Aufgrund seines angenehmen Duftes kann der Sirup auch in der Aromatherapie verwendet werden, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.

… schmeckt übrigens nicht nur, wenn Du krank bist, sondern auch so – auf dem Brot, im Müsli, im Tee…

Lecker, würzig, waldig!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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